An der unüberwindlichen deutsch-deutschen Grenze - der Nahtstelle zweier Gesellschafts-systeme - ist die Zeit stehen geblieben. Am Ende der westlichen Welt mag dies für einige sehr erholsam sein, für die "Werra-Post" ist es jedoch lebensbedrohlich. Es ist absehbar, wann die einstmals blühende "Heimatzeitung für das Werratal" zum letzten Mal erscheint - wenn da nicht die Geschwister Wilhelm und Adelheid Busch wären. Im Bewußtsein, von ihrem Vater ein schweres Erbe übernommen zu haben, geben sie mehr oder weniger ihr Bestes. Aber erst als Willi eine alte Geschichte aus der NS-Zeit ausgräbt, ist zumindest der freie Auflagenfall vorübergehend gestoppt: Faktisch ist nämlich der berüchtigte Dr.Goebbels noch immer Ehrenbürger des schmucken Städtchens Friedheim! Die Honoratioren sind ausgesprochen irritiert.
Im Zuge weiterer Enthüllungen werden der "Werra-Post" bald die amtlichen Bekanntmachungen entzogen. Doch wohl nicht ganz umsonst ist Willi ein Namensvetter des legendären Dichters und Zeichners Wilhelm Busch. Während der eine das verschlafene Provinzleben mit bissigem Humor attackierte, macht der andere tagtäglich mit seinem klapprigen Messerschmitt-Kabinenroller immerhin die Gegend unsicher - nicht selten auch noch mit einem Busch-Vers auf den Lippen. Willi entschließt sich, nun auch die Ereignisse selbst in die Hand zu nehmen. Nur so sieht er für die "Werra-Post" eine erfolgreiche Zukunft. So wird aus einem an der Grenze spielenden Kind ein Wunder: "Mädchen (5 Jahre) sieht die Wiedervereinigung voraus!"
Ein anläßlich eines Vereinsjubiläums herbeigeeilter Jugendfreund sollte jedoch zu einer noch sensationelleren Titelgeschichte werden. Als inzwischen weltweit agierender Illustrierten-Journalist, belächelt er die Bemühungen der kleinen "Werra-Post". Noch in der Nacht stirbt er bei einem Liebesakt. Ohne zu zögern macht Willi aus der Leiche einen Spion und deponiert sie direkt an der Grenze zur DDR. Spätestens jetzt wird Willi die Geister, die er rief, nicht mehr los. Denn dunkle Männer sind in die Stadt gekommen. Schon wird eine weitere Leiche gefunden. Friedheim mutiert zum großstädtischen "Spionagenest".
Jedenfalls explodiert die Auflage der "Werra-Post" in ungeahnte Höhen. Und als schließlich auch noch ganze Busladungen voller Wallfahrer das "Wunderkind von der deutsch-deutschen Grenze" sehen wollen, gerät Willi in eine tiefgreifende Existenzkrise. Aus einem akuten Verfolgungswahn ist längst auch eine körperliche Bedrohung geworden. Mit einem Gewehr bewaffnet will er schließlich in die DDR flüchten...
DER WILLI-BUSCH-REPORT
(THE WILLI BUSCH REPORT)
mit Tilo Prückner + Dorothea Moritz
Die Siebziger. Der kalte Krieg, die Mauer, der Zaun quer durch Deutschland.
Und ein Mädchen sagt die Wiedervereinigung voraus!
"Ein Blick auf die Befindlichkeit der Republik" schrieb die Presse als er Ophüls-Preis und Publikumspreis (Tilo Prückner) gewann.
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DER WESTEN LEUCHTET!
(THE LITE TRAP)
mit Armin Mueller-Stahl + Beatrice Kessler
Die Achtziger. Der Kundschafter, der aus dem Osten kam (Armin Mueller-Stahl),die Doppelspionin (Beatrice Kessler), das Leben im Luxus und der "Dritte Staat".
Die Schein-Welt der deutsch/deutschen Geheimdienste.
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DEUTSCHFIEBER
(BORDER FRENZY)
mit Tilo Prückner + Christiane Paul
Die Neunziger. Der Fall der Mauer oder wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Blitzlichter auf ein Volk, das versucht, zusammenzuwachsen, weil es irgendwie doch zusammengehört.
Der zweite Teil des WILLI-BUSCH-REPORT.
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Das Städtchen Friedheim am Ende der westlichen Welt ist spätestens im Jahre 1980 in einen Tiefschlaf gefallen. Mit der letzten Ausgabe der Heimatzeitung "Werra-Post" ist auch der berühmt-berüchtigte Journalist Willi Busch arbeitslos geworden und fristet seine gleichförmigen Tage - bis zum 12.November 1989. Am Morgen dieses Tages überrollen die historischen Ereignisse, die mit dem 9.November in Berlin ihren Anfang nahmen, ebenso das Werratal! Über die auch hier gefallene deutsch-deutsche Grenze strömen Menschen, Emotionen und Ideen, als wäre ein Fieber ausgebrochen.
So bleibt es nicht aus, da Willi mit der Folge einer weit zurückliegenden deutsch-deutschen Familienfeier konfrontiert wird: Sascha ist tatsächlich seine leibliche Tochter und sie will aus der DDR übersiedeln, nun endlich bei ihrem Vater einziehen. Zwar möchte sie auch die wahre "Willi-Busch-Legende" in Erfahrung bringen, aber vor allem will sie mit dem ebenso legendären Messerschmitt-Kabinenroller fahren...
Als dann auch noch Willis Schwester Adelheid und eine ehemalige Freundin voller Euphorie wieder im Tal auftauchen, ist die Familie komplett. In der Stadt geht es Tag und Nacht drunter und drüber. Ein Forschungsinstitut hat ausgerechnet Friedheim für den "1.Deutsch-deutschen Markttest" auserwählt. Der überagile Bürgermeister plant mit dem östlichen Burgstadt bereits gewaltige Joint-Ventures. Das Werratal soll wieder aufblühen.
Der Test scheint binnen weniger Tage bereits das Gegenteil zu bewirken. Stellt sich doch heraus, daß die Bürger durch abstruse Sende-Apparaturen in ihrem Konsumverhalten total manipuliert werden. Vor allem die Konsumenten aus der DDR sind überfordert. Sogar Willi lernt die hinterhältigen Methoden am eigenen Leib kennen. Allerdings hat er vorerst andere Prioritäten, wird er doch aufs Heftigste von einer attraktiv-geheimnisvollen DDR-Laborantin aus dem ebenso mysteriösen "Haus des Körpers" abgelenkt. Daß dort eine unheimliche "Rekultivierungsechse" gezüchtet wird, interessiert ihn nicht minder.
Die politische Lage spitzt sich während dessen immer weiter zu. Die anderen drei Frauen entschließen sich, dem revolutionären Aufruhr im wiedervereinigten Tal eine Stimme zu geben: Die "Werra-Post" erscheint wieder! Und damit naht nicht nur das Ende der Bürgermeister in Ost und West. Ein Netz von Manipulation, Korruption und Begünstigung drohte sich nämlich bereits wieder über das befreite Werratal zu legen. Es ist Willi, der mit einer spontanen Brandrede der fröhlichen Rebellion den entscheidenden Schwung verleiht: Tatsächlich, eine „Freie Werra-Republik" könnte ganz real sein - „Willi Busch for President! Willi Busch for President!"
Harald Liebe ist Mitarbeiter des Staats-sicherheitsdienstes der DDR - er ist ein Spion. Am 13.Oktober 1981 reist er mit einem neuen Auftrag in die Bundesrepublik Deutschland. Er hat zu überprüfen, ob der Agent "Heinz" ein Doppelspion ist und tatsächlich sowohl für den Osten als auch für den Westen arbeitet. Aber hinter dem Decknamen verbirgt sich eine ihn zutiefst irritierende Frau. Wie erwartet liefert ihm die Chef-Sekretärin zwar neues, geheimes Material aus der obersten Etage des Münchner Rüstungs-konzerns MMU, aber vom ersten Augenblick an ist Harald Liebe in einem unlösbaren Zwiespalt. Einerseits muß er davon ausgehen, daß ihn diese Frau mit wertlosen Unterlagen zu täuschen versucht, andererseits erliegt er sehr schnell einer ungemein souveränen Professionalität, die sich mit einer luxuriösen, westlichen Lebensart verbindet. Und als sie dann bei einer Routine-Kontrolle der Polizei kurzzeitig das irritierte Liebespaar mimen müssen, ist es um ihn geschehen.
Aber Harald Liebe muß seinen Auftrag zu Ende bringen. Auch wenn er nun weiß, daß Dagmar Ostfelds Mann offensichtlich als Folge einer industriepolitischen Verschwörung bei einem manipulierten Flugunfall zu Tode gekommen ist und tiefste Rachegefühle Dagmar zur Spionin haben werden lassen. Sich als langjähriger Bekannter ausgebend, dringt er über Dagmars Tochter endgültig in eine Privatsphäre ein, die ihm jedoch vollends zur Falle werden soll.
Dagmar ist nur kurz schockiert. Liebe wird umso schneller, fast wie ein zukünftiges Familienoberhaupt, akzeptiert und in ein westliches "Schlaraffenland" aufgenommen, welches ihm zunehmend die Sinne raubt. Er ahnt zwar, daß nicht nur die "Verschwörer" wieder aktiv werden, auch der westdeutsche Nachrichtendienst hat längst wieder seine Spur aufgenommen - man beschattet die beiden bereits Tag und Nacht. Möglicherweise vernebelt nun auch noch der Alkohol die Sinne, aber als Dagmar Ostfeld allen Ernstes Harald Liebe die Flucht in ein Land wie Liechtenstein oder Monaco vorschlägt, glaubt er endgültig in einem Märchen gelandet zu sein.
Am folgenden Morgen ist Dagmar tatsächlich verschwunden. Sie kommt allerdings nicht weit. Wegen technischen Defekts an ihrem Auto ist sie in den Tod gerast. Es hilft nichts mehr, wenn nun die Tochter ihn zum Bleiben überreden will. Liebe muß sich unverzüglich absetzen. Über einen Verbindungsmann kann er sich in letzter Sekunde aus einem Pornokino vor dem Zugriff der Polizei retten. Von Harald Liebe findet man nur noch Jacke, Tasche und Hut...
DER WILLI-BUSCH-REPORT
“Film des Jahres” Jahrbuch Film - „Brillant gespielt und herrlich ironisch.”
TV-Movie - „Wunderbare Mischung aus Melodram, Satire, Heimatfilm und Agentenstory.” Prisma
DER WESTEN LEUCHTET ! „Ein Film von verführerischer Eleganz.” DIE ZEIT -
„Alles ist im Fluß und in der Schwebe; und transparent (wie die Blusen und Kleider der Frauen), Spielerisch, elegant und mysteriös.” Frankfurter Rundschau
DEUTSCHFIEBER „Irrwitzige Farce zur Deutschen Einheit.” TV-Movie - „Es wird noch mächtig Ärger geben mit dieser Republik!” Der Tagesspiegel - „’Deutschfieber’ erzählt, als hätten sich
die Brüder Grimm mit Cyberpunks zusammengetan...” taz